Der Güterbahnhof Hamburg-Altona spielte eine zentrale Rolle im Güterverkehr der Region und war eng mit der Altonaer Hafenbahn verbunden.
- Diese Infrastruktur ermöglichte einen effizienten Warenumschlag zwischen Schiene und Schiff und trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung Altonas bei.
“Geschichte der Altonaer Hafenbahn”
- Die Altonaer Hafenbahn wurde 1845 von der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) in Betrieb genommen, um Güter vom Bahnhof Altona direkt zu den Kaianlagen des Altonaer Hafens zu transportieren.
- Dies machte Altona zur ersten Stadt im deutschsprachigen Raum mit direktem Güterumschlag zwischen Eisenbahn und Schiff.
Um die Effizienz zu steigern, beschloss die AKE 1874 den Bau eines Tunnels vom Bahnhof Altona zum Hafen.
- Dieser 973 Meter lange Tunnel, bekannt als „Schellfischtunnel“, wurde 1876 eröffnet und ermöglichte einen reibungsloseren Transport, insbesondere von Frischfisch, vom Hafen zum Bahnhof.
“Der Güterbahnhof Altona”
- Die Anlagen des Güterbahnhofs Altona entstanden vermutlich ab 1882 entlang der heutigen Harkortstraße im Stadtteil Altona-Nord.
- Sie lagen zwischen dem Personenbahnhof Hamburg-Altona, dem Bahnbetriebswerk Altona und der Holsten-Brauerei.
- Der Güterbahnhof war insbesondere für den Transport von Frischfisch von Bedeutung, da über dem Altonaer Hafen große Mengen frischer Fisch für den deutschen Markt angelandet wurden.
“Betriebsführung und Eigentumsverhältnisse”
- Im Laufe der Jahre wechselte die Betriebsführung und das Eigentum der Altonaer Hafenbahn mehrfach:
- 1845–1884: Betrieb durch die Altona-Kieler Eisenbahngesellschaft.
- 1884–1887: Übernahme durch den preußischen Staat und die Königliche Eisenbahndirektion Altona.
- 1909/10: Übergang der Hafenbahnanlagen an die Stadt Altona, die eigene Lokomotiven bereitstellte.
- 1923–1945: Betriebsführung durch die Deutsche Reichsbahn.
- 1949: Übernahme der Betriebsführung durch die Deutsche Bundesbahn.
- 1978: Übergang der Hafenbahnanlagen an die Stadt Hamburg, Verwaltung durch das Amt für Strom- und Hafenbau.
“Streckennetz und Betrieb”
- Das Gleisnetz der Altonaer Hafenbahn erstreckte sich vom Union-Kühlhaus im Westen bis vor den Altonaer Fischmarkt im Osten, entlang der Großen Elbstraße.
- Die Tunnelstrecke zum Altonaer Güterbahnhof war ein wichtiger Zubringer für den Versand von Frischfisch.
- Eine direkte Schienenverbindung zur Hamburger Hafenbahn bestand nicht, da beide Bahnen auf gegenüberliegenden Ufern der Elbe lagen.
“Stilllegung”
- Mit dem Strukturwandel im Güterverkehr und der Verlagerung auf Lkw-Transporte nahm die Bedeutung der Hafenbahn ab.
- 1992 verlegte der letzte große gewerbliche Nutzer seinen Betrieb, und die Hafenbahn wurde stillgelegt.
- Der Schellfischtunnel ist seit 1993 außer Betrieb und wird gelegentlich für öffentliche Führungen geöffnet.
Der Güterbahnhof Hamburg-Altona und die Altonaer Hafenbahn waren somit zentrale Elemente der Hamburger Hafenlogistik und spielten eine bedeutende Rolle im Güterverkehr der Region.